10. März 2024

Was zählt am Ende des Lebens wirklich?

 

Was macht für dich ein gutes, glückliches und erülltes Leben aus? Stell dir die Frage schon heute, denn sie wird irgendwann kommen (und dann kann es zu spät sein).

Seit Jahresbeginn wurde ich vermehrt mit dem Thema Tod konfrontiert. Letzte Woche, als ich auf einer Beerdigung war, fragte ich mich, was wohl in einem vorgeht, wenn man das Ende des Lebens kommen sieht.
Was zaubert einem noch ein Lächeln ins Gesicht? Gehen einem ungeklärte Dinge durch den Kopf?

Und welche Erinnerungen bleiben?

  • Das volle Konto mit dem Geld, das ich nun nicht mehr ausgeben kann?
  • Die vielen Male, in denen ich meinen Kopf durchgesetzt habe und Recht behielt?
  • Welchen Schulabschluss/Beruf oder Noten mein Kind hatte?
  • Die Überstunden und Krankheitstage, an denen ich trotzdem gearbeitet habe (wofür sich nie einer bedankt hat)?

Oder erinnere ich mich an die…

  • verrückten und mutigen Entscheidungen, als ich meiner Intuition und meinem Herzen folgte?
  • Abenteuerreisen ohne Komfort, mit Herausforderungen auf dem Weg? (daran erinnere ich mich am liebsten)
  • Fehlentscheidungen, die ich heute so nicht mehr treffen würde, die mich aber glücklich machten?
  • Erlebnisse und gemeinsamen Zeiten (auch die schweren) mit Freunden und Familie

Ich glaube, wir hadern am Ende mit den verpassten Momenten, wenn uns bewusst wird, dass uns die Zeit entgleitet –
die entgangenen Entwicklungsschritte der Kinder, die ausgebliebene Versöhnung mit wichtigen Menschen, die falsche Partnerwahl oder die nötig gewesene Trennung, die unausgesprochenen Worte, zu wenig Zeit für die Liebsten oder für die Dinge, die einen erfüllen, den Absprung ins selbstbestimmte Leben und das endlose Warten auf den richtigen Zeitpunkt, der nie kam.

Schicksalsschläge und Verluste erden uns und lässt einen über das eigene Leben nachdenken und reflektieren (was meistens leider zu schnell wieder verfliegt).

Als mein Papa wusste, dass er sterben wird, zog er sich plötzlich von sämtlichem Groll und seinem Ego zurück. Es konnten  Themen angesprochen werden, die bis dahin 20 Jahre lang ungeklärt blieben und immer im Streit endeten. Die Zeit mit der Familie wurde zur Priorität und Herzlichkeit sowie Dankbarkeit kamen zum Vorschein. Schon spannend, wer wir eigentlich ohne unser Ego sind…

Ich erinnerte mich an das Buch „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“ (Buchempfehlung!), und wie viel Wahrheit darin steckt.

  • „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.“
  • „Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.“
  • „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.“
  • „Ich wünschte mir, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten.“
  • „Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.“

 

Wie können wir ein erfülltes Leben gestalten?

Anfangen im Hier und Jetzt zu leben, weniger an morgen und gestern zu denken, mutiger zu sein, schnell zu verzeihen, energieraubendes zu beseitigen und sich von der Angst zu lösen, falsche Entscheidungen zu treffen. Gibt es diese überhaupt?
Auch wenn ich persönlich meine „falschen Entscheidungen“ heute nicht mehr so treffen würde, habe ich aus den Erfahrungen immer etwas mitnehmen können (wenn es nicht sogar die größten „Lehrer“ meiner persönlichen Entwicklung waren).
Einiges davon hat mich auch sehr glücklich gemacht.

Würden wir das Leben nicht so ernst nehmen, wäre viel mehr Leichtigkeit da (was sich so viele von uns wünschen).
Wir leben teilweise so, als gäbe es am Ende etwas zu gewinnen, wenn man das Leben möglichst ernst nimmst und nach den gesellschaftlichen Regeln in der sicheren Komfortzone gelebt hat.

Vielleicht können wir heute mit kleinen Schritten anfangen:

  • 1x Jahr etwas Verrücktes oder Mutiges tun, statt nie.
  • 1x im Monat bei Freunden, die ich lange nicht gehört habe, melden.
  • 1x in den nächsten 3 Monaten meinem Gegenüber (sofern es nötig ist) ehrlich sagen, was ich denke und fühle.
  • 1x in der Woche eine Stunde früher Feierabend machen.

Mit was fängst du an?

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