Akzeptanz beginnt da, wo das „Aber“ aufhört
Wollen wir nicht alle akzeptiert werden – genau so, wie wir sind?
Mit unseren Entscheidungen, Meinungen und Lebenswegen?
Die Antwort darauf ist meist ein klares Ja.
Doch gelingt uns das auch im Umgang mit anderen?
Eher selten, oder?
Zwar sagen wir oft Dinge wie:
„Kann ja jeder machen, wie er will.“
„Ich hab nichts dagegen …“
„Jeder ist anders.“
Doch dann folgt fast immer ein großes Aber.
Wirkliche Akzeptanz ist selten.
Oft wünschen wir uns insgeheim, dass andere sich etwas anders verhalten.
Dass sie Entscheidungen treffen, die wir besser verstehen können.
Oder Wege gehen, die für uns sinnvoller wirken.
Beispiele, die viele kennen:
- Die Kollegin kündigt ohne neuen Job – wir schütteln den Kopf.
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Eine Mutter geht „zu früh“ wieder arbeiten – wie kann man nur?
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Ein Vater reduziert bewusst seine Arbeitszeit – was passiert mit der Karriere?
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Ein Paar zieht nach Jahren nicht zusammen – da stimmt doch was nicht.
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Jemand will keine Kinder – das wird sich sicher noch ändern.
Was passiert hier?
Wir bewerten. Schnell und oft unbewusst.
Denn alles, was nicht in unser eigenes Bild passt, löst ein Gefühl aus.
Wir sind geprägt von alten Werten wie Sicherheit, Anpassung und Leistung.
Anderssein verunsichert uns.
Und genau das, was uns irritiert, ist oft etwas, das uns selbst fehlt oder das wir uns nicht erlauben.
Wie echte Akzeptanz gelingt
Dabei wünschen wir uns doch genau das Gegenteil:
Eine Welt, in der Individualität zählt, Selbstbestimmung, Freiheit und Echtheit.
Das ist heute mehr möglich denn je. Nie waren wir freier, nie privilegierter.
Es liegt an uns, nicht an den anderen.
Statt zu urteilen, können wir uns fragen:
-
Was genau stört mich – und warum?
-
Was hat das mit mir zu tun?
-
Was wäre möglich, wenn ich es einfach stehen lasse – so, wie es ist?
Akzepzanz heisst..
…nicht, alles gutzuheißen.
Sondern den anderen in seinem So-Sein zu lassen.
Ohne Bewertung.
Ohne Rechtfertigung.
Ohne das Gefühl, es besser zu wissen.
Vielleicht steckt genau darin die größte Freiheit – für uns und für die anderen.